Mit einer bunten Gruppe von 8 Kindern (mit und ohne Beeinträchtigung) haben wir vom 10.07 bis zum 14.07.2023 eine Abenteuerwoche in Tüschendorf durchgeführt. Diese Projektform haben wir bewusst gewählt, damit die zum Teil belasteten Familien durchatmen und die Kinder sich als Gruppe gut finden können. Durch gemeinsames Übernachten in Zelten (natürlich nur wer wollte), Grillen am Lagerfeuer und ein bewusst jedoch unauffällig geförderter Austausch entstand ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl, unabhängig von den Besonderheiten der Kinder. Die Kinder durften erleben, dass sie perfekt sind und jeder einen respektvollen Umgang verdient hat und leben sollte. Unser Projektteam bestand aus zweiSozialpädagoginnen und sowie einer Aromafachkraft und einem Springer, sodass die Begleitung auch der besonders zu unterstützenden Kinder gewährleistet werden konnte.





Hof Lüers
Unserem Leitgedanken der Partizipation entsprechend, wurde zu Beginn ein Brainstorming gemacht, bei dem jeder zum Thema „Natur erleben“ seinen Gedanken auf einem großen Blatt Papier freien Lauf lassen durfte. Egal ob gemalt oder geschrieben, alle Beiträge wurden aufgenommen und gesammelt, zu Themen zusammengeführt und schließlich in unseren Wochenplan eingebaut. So entstanden bunte Wünsche aus Mahlzeiten, Freizeitaktionen und Angeboten. Auch unsere Wochenregeln wurden von den Kids selbst erstellt und von allen auch konsequent bis zum Projektabschluss eingehalten.
Vom Leitungsteam angedacht waren ursprünglich zwei Vormittage mit den Kindern auf dem Lütt´n Peerhoff zu verbringen, dessen heilpädagogischer Schwerpunkt der Arbeit darin liegt, Kinder und Jugendliche insbesondere durch die Begegnung mit Pferden, in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung zu begleiten und zu fördern. Aufgrund der fehlenden Förderung, war uns dies jedoch nicht möglich.
Da wir jedoch die Erfahrung gemacht haben, dass der Umgang mit Tieren den Kindern sehr guttut und die Kinder sich auf die angekündigten Pferde gefreut haben, haben wir alternativ einen Nachmittag auf dem Hof Lüers verbracht. Hier hat jedes Kind ein eigenes Pferd oder Pony zugewiesen bekommen, durfte dieses unter Anleitung einer pädagogischen Fachkraft Versorgen und schließlich mit dem eigenen „Liebling“ spazieren gehen. Auch ein Parcours wurde von den Kindern für die Pferde erstellt. Während des gesamten Nachmittags haben das Team darüber hinaus auch zahlreiche anatomische, historische und charakteristischeHintergrundinformationen erhalten.






Wandern und Kochen
Neben diesem Ausflug waren wir auf dem Gemüsehof Lüninghausen, wo wir eine umfassende, informative und lustige Führung des Landwirts ebenso wie frisch gezupfte Möhren zum Probieren oder Gemüse zum Kochen am Abend erhalten haben. Ein rundum gelungener Nachmittag.
Neben diesen Ausflügen gab es natürlich auch weitere erlebnispädagogische Einheiten wie eine Nachtwanderung im angrenzenden Wald, das gemeinsame und gesunde Zubereiten von zum Teil eigens Geerntetem (ansonsten natürlich regional, saisonal, unverpackt und bio) oder unsere Wanderung zum Moorpfad inkl. Picknick.
Viel Spaß und Freude hatten wir auch beim gemeinsamen Volleyballspielen zwischendurch und am Abend oder beim Upcycling von Möbeln und alten Lampen. Pädagogisch wurde stets versucht, einen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung zu bieten, um die Achtsamkeit für das eigene Körperempfinden zu stärken und den Kindern Wege aufzeigen, mit innerer Unruhe umzugehen.
Zur Entspannung zählten die Zeiten bei den Meerschweinchen, die bei uns auf dem Projektgelände in einem großes begehbaren Gehege leben. Ihre Wirkung auf die Kinder erstaunlich ist. So nutzten die Kinder gezielt ihre stets erlaubten Auszeiten im Gehege, beobachteten oder fütterten die zutraulichen Tiere und kamen dann geerdet und beruhigt zum Projektgeschehen zurück.








Aroma-Workshop
Als eine große Bereicherung erlebten die Kinder auch die Anwesenheit unserer Aromafachkraft Sonja Ott, die stets mit einem Öl helfend zur Seite stand. So wurden wir alle vor unseren Spaziergängen in den Wald, mit Zitronenduft versorgt, um die Insekten fern zu halten oder bei Verletzungen oder Unwohlsein mit natürlichen Wirkstoffen wieder auf die Beine gestellt.
Mit großem Interesse und viel Spaß wurden wir von „Aromazauber“ verzaubert. Dafür hat Sonja einen Workshop initiiert, in welchem das Team u.a. die “Düfte aus der Natur und ihre natürliche (und heilende) Wirkung“ kennen lernen und verstehen durften. Es ging hier u.a. darum, herauszufinden, welche Düfte wem und warum guttun, um letztlich eine weitere natürliche Form der Selbstregulierung zu finden (bspw. Lavendelsäcken als Beruhigung in Stresssituationen).
Als Erinnerung hat jedes Kind ein individuelles Tagebuch angelegt – ob gemalt, geschrieben oder gebastelt – Hauptsache die besonderen Ereignisse konnten festgehalten werden.
Fazit: Wir hatten alle eine wunderbare Woche, die viel zu schnell verflogen ist.
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