Unsere Geschichte:

Im September 2021 begann etwas ganz Besonderes – zunächst als kleines Experiment, heute das Herzstück eines wachsenden Vereins

Im Rahmen der Nachhaltigkeitswochen in Lilienthal wagte Nataly Kraus mit einer kleinen Gruppe von Kindern ein spannendes Projekt: Aus einer einfachen Grünfläche und scheinbar wertlosem Sperrmüll entstand ein Biogarten mit Hochbeeten, Rückzugsorten und jeder Menge Raum zur freien Entfaltung.

Was diesen Garten so besonders machte? Die Kinder, die ihn gestalteten. Fast alle waren neurodivergent – das heißt, sie nehmen die Welt auf ihre ganz eigene Weise wahr. Und genau das wurde nicht als Hindernis, sondern als Bereicherung erlebt. Es gab kaum Regeln, nur eine: gegenseitiger Respekt. Die Kinder durften sein, wie sie sind. Manche gruben begeistert im Boden, andere forschten lieber in Büchern über Mischkultur und biologische Schädlingsbekämpfung. So wuchs nicht nur ein Garten – es wuchs auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Die Freude und das Engagement waren so groß, dass die Kinder Urkunden und Patenschaften für ihre Beete erhielten. Aus dem einmaligen Projekt wurde ein regelmäßiges Wochenendtreffen. Der Ort – eine ruhige Waldlichtung in Tüschendorf bei Grasberg – wurde schnell zu einem geschützten Raum, in dem sich alle wohlfühlen konnten.

Begleitet wurde das Projekt von der Freiwilligenagentur Lilienthal, die Fotos machte und beobachtete, wie viel Begeisterung und Selbstvertrauen die Kinder entwickelten – auch beim gemeinsamen Kochen mit frischen, regionalen, saisonalen und unverpackten Bio-Zutaten. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee für ein neues, wöchentliches Projekt: Nachhaltig. Gesund. Lecker.

Vier Jahre lang kamen Kinder, zunächst nur aus belasteten Lebenssituationen im weiteren Verlauf bunt gemischt, regelmäßig zum gemeinsamen Kochen zusammen. Geleitet wurde das Projekt von Nataly Kraus, unterstützt von einem engagierten Ehrenamtsteam. Es entstanden feste, inklusive Gruppen, in denen sich jedes Kind individuell entfalten konnte – einige blieben ein halbes Jahr, andere die gesamten vier Jahre.

Parallel dazu begann Frau Kraus auch privat, kleine Aktionen für Kinder anzubieten. Als Mutter zweier neurodivergenter Töchter wusste sie aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd es sein kann, geeignete Angebote für diese Kinder zu finden – und wie sehr sie davon profitieren, wenn sie sich in einem geschützten Rahmen selbstwirksam erleben dürfen.

Was als kleines Gartenexperiment begann, wurde schnell zu etwas Größerem. Die Nachfrage wuchs – und mit ihr die Vision: ein Ort, an dem jedes Kind willkommen ist, so wie es ist. Ein Ort für Gemeinschaft, Kreativität und Selbstvertrauen. So wurde Special Kids e.V. geboren.

Heute ist der Verein ein lebendiger Treffpunkt für inklusive Kinder- und Jugendarbeit. Und alles begann mit einer einfachen Idee: Kindern Raum zu geben – für Wachstum, Vielfalt und echte Teilhabe.

Grenzen abbauen und Vielfalt leben

Unter dem Leitgedanken gelebte Inklusion und Nachhaltigkeit veranstalten wir fortlaufende, regelmäßige und einmalige Ferien- und Freizeitangebote mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.

Dabei sind Kinder sämtlicher Lebenssituationen (mit und ohne soziale-, körperliche-, geistige-, emotionale Beeinträchtigung) herzlich willkommen.

Unser Motto: „Alles KANN nichts MUSS“.

Bei uns erleben die Kinder einen respektvollen Umgang mit den eigenen Bedürfnissen. Sie dürfen sich Auszeiten nehmen und werden aktiv an der Gestaltung und Umsetzung der Aktivitäten beteiligt. Wir bieten ihnen Raum eigene Ideen und Wünsche geleitet und gezielt auszuprobieren und einzubringen.

Doch auch die Bedürfnisse anderer lernen die Kinder bei uns wahrzunehmen und zu respektieren. Wir fördern den Austausch der Kinder und Jugendlichen untereinander und begünstigen ein Gemeinschaftsgefühl, unabhängig von Besonderheiten.

Unsere Angebote werden von Fachkräften ausgeführt, wobei je nach Projekt und Zusammenstellung auf einen hohen Betreuungsschlüssel wert gelegt wird.


Gelebte Inklusion – was sie für „Special Kids“ wirklich bedeutet

Inklusion ist gesetzlich verankert – doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie im Alltag auch gelebt wird. Für uns und für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen ist das schmerzliche Realität. Dabei ist unser Anspruch klar: Jeder Mensch soll wirklich dabei sein können – uneingeschränkt, selbstverständlich, barrierefrei.

Gelebte Inklusion heißt für uns, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt, selbst bestimmt und mit vollem Zugang an allem teilhaben können. Es reicht nicht, wenn Teilhabe auf dem Papier steht. Sie muss erlebbar sein – und genau das möchten wir mit unserem Projekt verwirklichen.

Programmatisches Ziel ist es daher, einen Raum zu schaffen, in dem Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialen, emotionalen oder körperlichen Besonderheiten uneingeschränkt an den Projekten teilnehmen können. Ganz entscheidend: Wir planen nicht für, sondern mit den Kindern und Jugendlichen. Sie sind aktiv in die Planung eingebunden. Wo direkte Kommunikation nicht möglich ist, stehen ihre Eltern, Pflege- und Betreuungspersonen als wichtige Stimmen zur Seite. In regelmäßigen Austausch Runden werden Bedürfnisse gehört, Ideen gesammelt und konkrete Umsetzungen besprochen. Das ist für uns gelebte Partizipation – nicht als Pflicht, sondern als Überzeugung.

Umgesetzt sind bereits Räume der Stille und des Rückzugs – sowohl im Haus als auch im Außenbereich. Für Kinder, die Reizarmut oder Rückzug brauchen, sind das keine Nebenschauplätze, sondern essenzielle Bestandteile echter Inklusion. Des Weiteren arbeiten wir daran, das Gelände auch für körperlich beeinträchtigte Projektteilnehmende besser zugänglich zu machen.

Unsere Vision ist klar:
Inklusion muss nicht nur gedacht, sondern gemacht werden.

Was „gelebte Nachhaltigkeit“ für Special Kids bedeutet

Nachhaltigkeit ist für Special Kids ein gelebter Wert, der sich durch alle Aktivitäten zieht. „Gelebte Nachhaltigkeit“ bedeutet, mit Respekt und echter Fürsorge gegenüber unserer Umwelt und Natur zu handeln. Es geht nicht um Verzicht, sondern um einen bewussten, achtsamen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde und darum, Kindern diesen Blick auf die Welt mitzugeben.

Als Grundlage dienen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs), die Orientierung bieten und letztlich als Entscheidungsgrundlage für unser alltägliches Handeln dienen. Dies gilt von kleinen Entscheidungen über die Verwendung von Papier- oder Reinigungsmitteln bis hin zu größeren Projekten im Bereich Klima- und Umweltschutz.

Programmatisch ist selbstverständlich der kindgerechte und partizipative Umgang mit dem Thema. Kinder und Jugendlichen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und neugierig zu machen, macht Spaß und zahlt sich aus. Wir durften und dürfen in unseren Projekten erleben, dass ihre Neugier, ihr Mitdenken und ihr aktives Handeln zeigen, dass Umweltbildung dann besonders wirksam ist, wenn sie mit Freude, Kreativität und echter Teilhabe verbunden ist. Die projektteilnehmenden Kinder und Jugendlichen bleiben mit Begeisterung in den Projekten und tragen ihr neu gewonnenes Wissen in die Familien und ändern ihr Handeln im Kleinen und Großen.

Beispielhaft zeigen dies, unsere Kreativwerkstatt, die ausschließlich im Bereich Upcycling arbeitet, der Biogarten, ein Feucht- sowie ein Trockenbiotop oder die Insektenoase, welche die Kinder geplant, gebaut, bepflanzt und gepflegt haben. Ebenso erfuhren die Kinder im wöchentlichen Projekt „Iss Dich fit“ auf ganz praktische Weise, was nachhaltige und gesunde Ernährung bedeutet und wie gut sie schmeckt. Ebenso ist Special Kids seit Jahren aktiv an den Nachhaltigkeitswochen Lilienthals beteiligt.

Um weitreichend etwas bewegen zu können, bedarf es der Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten. Deshalb pflegt Special Kids enge Partnerschaften mit regionalen Gruppen, die sich für Klima- und Artenschutz einsetzen. Dazu gehören unter anderem die Klima- und Artenschutzgruppe der Bürgerstiftung in Lilienthal, das Klimacafé oder das Nachhaltigkeitsforum der Initiative Familienfreundliches Grasberg. Perspektive: Die fettgedruckten Worte sollen durch anklicken auf die jeweiligen Projekte führen.

Durch regelmäßige Austausch-Treffen entstehen gemeinsame Ideen und Projekte. Zudem richtet sich der Blick auf Möglichkeiten und nicht auf Grenzen, denn davon gibt es genug. Ziel ist es, konkrete Handlungsspielräume zu eröffnen.

Der Name Special Kids entstand nicht am Schreibtisch – sondern mitten aus dem echten Leben.

Ich, Nataly Kraus, hatte mein erstes Elterngespräch in der Krippe meines älteren Kindes. Die ersten Worte der Erzieherin lauteten: „Frau Kraus, Ihre Tochter ist speziell.“ Dieser Satz blieb hängen. Nicht, weil er besonders einfühlsam war, sondern weil er etwas deutlich machte: Mein Kind war anders. Und das war in den Augen vieler erst mal ein Problem.

Einige Jahre später, als meine zweite Tochter gerade zur Schule ging, erlebte ich fast dasselbe. Nur wenige Wochen nach Schulstart wurde ich zum Gespräch gebeten. Und auch diesmal wähle die Lehrerin mit Bedacht die Worte: „G. ist sehr speziell.“

Dieses „speziell“ hatte für mich nie einen negativen Klang. Es war vielmehr ein unausgesprochener Versuch, etwas Positives in Worte zu fassen, was im System oft als „abweichend“ oder „herausfordernd“ empfunden wird. Und ja – meine Kinder sind speziell. Sie sind besonders. Sie denken anders, fühlen anders, lernen anders. Sie haben Fähigkeiten, die nicht in jedem Lehrplan vorkommen – aber sie sind da. Und sie sind wertvoll.

Was manchen Kindern leichtfällt, ist für sie eine Hürde. Aber dafür meistern sie Dinge, an denen andere scheitern würden. Diese besondere Mischung aus Stärken und Schwächen, aus Kreativität, Tiefe, Neugier – sie fasziniert mich. Nicht nur bei meinen eigenen Kindern, sondern bei allen Kindern, mit denen ich arbeite.

Viele Kinder, die zu uns kommen, glauben, sie seien „komisch“ oder „nicht gut genug“. Das System hat ihnen oft das Gefühl gegeben, sie seien falsch. Dabei fehlt es nicht an Fähigkeiten – sondern an passenden Rahmenbedingungen, in denen sie aufblühen können.

In unseren Projekten bei Special Kids erleben die Kinder genau das:

Dass sie etwas können. Dass sie wertvoll sind. Dass sie nicht ihre Schwächen sind – sondern ihre Stärken entdecken und nutzen dürfen. Sie lernen, sich selbst anzunehmen, sich auszudrücken und ihren Platz zu finden – nach ihren eigenen Regeln.

Und genau darum heißt unser Verein Special Kids.

Weil jedes Kind besonders ist. Und weil „speziell“ kein Makel ist – sondern ein Versprechen.

Große Ziele: Buntes Moor
Erfahrungen, die Mut machen – und zeigen, was fehlt

Im Rahmen der bisherigen Arbeit von Special Kids konnten bereits vielfältige, wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Unsere Projekte zeigen auf eindrucksvolle Weise: Gelebte Inklusion ist sehr wohl möglich – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn Menschen mitgedacht, ernstgenommen und beteiligt werden. Wenn Räume geschaffen werden, in denen Vielfalt als Stärke anerkannt wird und nicht als Störung.

Diese Praxisprojekte machen Mut – und zugleich sichtbar, wo es hakt: Sie zeigen den enormen Bedarf an Unterstützung, den Fachkräfte und Eltern haben. Sie machen deutlich, wie viel Kraft es kostet, Inklusion unter suboptimalen Bedingungen überhaupt aufrechtzuerhalten. Und sie zeigen auch: Der kleine Rahmen reicht nicht mehr aus. Die positiven Impulse einzelner Initiativen sind wichtig – aber sie stoßen an Grenzen, wenn ihnen nicht strukturelle Veränderungen folgen.

Deshalb ist es Zeit für den nächsten Schritt: „Buntes Moor“ als groß angelegtes, langfristiges Pilotprojekt will genau diese Lücke schließen. Es baut auf dem auf, was bereits gelungen ist und erweitert es in Dimension, Wirkung und Tiefe. Ziel ist ein Modell, das zeigt: Inklusion und Nachhaltigkeit sind keine idealistischen Schlagworte – sondern konkret machbar, erlebbar und gestaltbar.

Qualitätsmanagement

Special Kids entwickelt aktuell ein Qualitätsmanagement-Handbuch auf Basis der Norm DIN EN ISO 9001:2015. Ziel ist es, sämtliche Unternehmensprozesse in klar strukturierten Verfahrensanweisungen zu dokumentieren und damit die Qualität der Dienstleistungen systematisch sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern.

Projektverantwortung und Team

Zur Umsetzung wurde ein Qualitätsmanagement-Team gebildet, das unter der Leitung von Frau Kraus steht. Frau Kraus bringt fundierte Erfahrung in diesem Bereich mit – unter anderem hat sie bereits erfolgreich ein Qualitätsmanagement-Handbuch für eine Jugendwerkstatt erstellt. Ihr Know-how gewährleistet, dass die Handbuchinhalte normkonform, praxisnah und zielgerichtet umgesetzt werden.


Inhalte und Aufbau des Handbuchs

Das Qualitätsmanagement-Handbuch orientiert sich inhaltlich und strukturell an den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015. Dabei stehen folgende Kernbereiche im Fokus:

  1. Qualitätspolitik und Qualitätsziele
  2. Organisation und Verantwortlichkeiten
  3. Verfahrensanweisungen und Prozesse
  4. Verantwortung der Leitung
  5. Management der Ressourcen
  6. Dienstleistungsrealisierung
  7. Messung, Analyse und Verbesserung

Ziel des Qualitätsmanagement-Handbuchs

Das Handbuch dient als zentrales Dokument zur Sicherung und Verbesserung der Dienstleistungsqualität bei Special Kids. Es schafft Transparenz über Prozesse und Zuständigkeiten, ermöglicht eine systematische Fehlervermeidung und bildet die Grundlage für interne Audits sowie eine mögliche Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 


Unser Schutzkonzept – Für die Sicherheit unserer Kinder

Bei Special Kids steht das Wohl der uns anvertrauten Kinder an erster Stelle. Deshalb arbeiten wir auf Grundlage eines umfassenden institutionellen Schutzkonzepts, das klare Verhaltensregeln und einen verbindlichen Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden umfasst. Dieses Konzept dient dem Schutz der Kinder vor jeder Form von Gewalt, Grenzverletzung und Übergriff. Wir schaffen eine sichere Umgebung, in der Respekt, Achtsamkeit und Verantwortung täglich gelebt werden.

Sicherheit, Betreuung und Hygiene – Wir sind vorbereitet

Bei Special Kids steht die bestmögliche Betreuung und Sicherheit der Kinder im Mittelpunkt. Selbstverständlich verfügen wir über ein strukturiertes Notfall- und Betreuungskonzept, das klare Abläufe für verschiedene Situationen regelt – ob medizinischer Notfall, besondere Betreuungssituationen oder Krisenfälle. Zudem legen wir großen Wert auf Sauberkeit und Gesundheit: Unser Hygienekonzept gewährleistet hohe Standards in allen Bereichen unseres Alltags – zum Schutz der Kinder, Eltern und Mitarbeitenden.